Reto Westermann

Der Stadtteil Neuhegi wächst und damit auch die Zahl der Schulkinder. Mit dem neuen Schulhaus an der Ida-Sträuli-Strasse steht jetzt genügend Raum für 14 Primarschul- und drei Kindergartenklassen zur Verfügung. Der aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangene Neubau fällt durch seine fast quadratische Grundform und das hohe, weit auskragende Dach auf. Zugleich stellt er einen neuen Typus Schulhaus dar: Üblicherweise sind Turnhalle und Schulzimmer in gesonderten Trakten untergebracht, im Schulhaus Neuhegi jedoch befinden sich alle Räume in einem einzigen Baukörper. Für diese Lösung gibt es zwei Gründe: Zum einen wollten die Architekten einen Bau schaffen, der sich durch seine kubische Form klar von den angrenzenden lang gezogenen Wohnbauten abhebt und so seine öffentliche Nutzung unterstreicht. Zum anderen mussten auf dem relativ kleinen Grundstück zahlreiche Räume für den Schulbetrieb Platz finden.
 

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Abendstimmung Nord-West-Ansicht
Bild: Arnold Kohler


Im Inneren ist das Gebäude grob in drei Bereiche unterteilt: Den ersten Bereich bildet die drei Geschosse hohe Dreifachturnhalle. Der zweite umfasst - auf zwei Geschosse verteilt - den Mehrzwecksaal, drei Kindergartenzimmer, das Lehrerzimmer und die ausserschulische Betreuung. Den dritten Bereich schliesslich bildet das oberste Stockwerk, in dem alle Schulzimmer, die Gruppenräume sowie die zugleich als Lernlandschaften dienenden Korridore untergebracht sind. Diese Räumlichkeiten belegen die gesamte Fläche des zweiten Obergeschosses, das von riesigen geschosshohen, feuerfest verkleideten Fachwerkträgern aus Stahl geprägt wird. Die Konstruktion überspannt die Turnhalle und macht diese spezielle Raumaufteilung - Sporthalle ohne störende Träger unten, Schulzimmer darüber - überhaupt erst möglich. Die über die gesamte Breite des obersten Stockwerks verlaufenden Träger schaffen zugleich verschiedene Zonen: zwei breite, mit Oberlichtern belichtete Bereiche für die Lernlandschaften und die Erschliessung sowie vier Zonen mit Schulzimmern, Gruppenräumen und zwei Dachterrassen, die im Sommer als Freiluftschulzimmer dienen.